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„Praxisbeispiele einer gelungenen kommunalen Energiewende“
Das Interesse am Thema war groß, denn der Raum war bis auf ganz wenige freie Sitzplätze gefüllt.
Die Lokale Agenda 21 bedankt sich für die sehr gute Kooperation und Zusammenarbeit bei den beiden Mitveranstaltern: AKTE - ArbeitsKreis Taunusstein Energiewende und BUND OV Taunusstein. Wenn Sie weitergehende Fragen zu der Veranstaltung haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung: Reiner Theis 0151-22069780, (reiner.theis@web.de) Spenden für die Ausführung Willi Winkens (kompl. Technik) BUND (Druck der Flyer) Lokale Agenda, AKTE, BUND (Zahlreiche unentgeltliche Hilfe bei der Umsetzung)
Kommunale Eckdaten und Leistungen der Gemeinde Kastellaun – Mastershausen: Auf ihrer Gemarkung stehen 14 Windkraftanlagen und eine große Photovoltaikanlage. Das Investitionsvolumen liegt bei 64 Mio. €, was eine erhebliche Wirtschaftsförderung für die Region darstellt. Die Anlagen erzeugen soviel Strom, dass auch die Gemeinde damit versorgt werden kann. Diese Gemeinde von 1100 Einwohnern ist schuldenfrei, hat eine hervorragende Infrastruktur und ist in naher Zukunft energiemäßig durch ein Nah-Fernwärme-Netz, mitfinanziert durch die Einnahmen von ca. 450.000,-€ / Jahr an Pacht und Gewerbesteuer aus den regenerativen Energien, nahezu autark. In der Gemeinde werden dann bis zu 900.000 Liter Heizöl / Jahr eingespart werden und durch Holzhackschnitzel und Stroh ersetzt. 75 % der Einwohner beteiligen sich. Zwei Anlagen speisen Fernwärme zu einem Preis um die 5-6 Cent/kWh ein. Der Preis kann auf Dauer konstant gehalten werden, weil er unabhängig vom Öl und Gaspreis ist, wogegen der Preis für Heizöl heute schon bei ca. 10 Cent/kWh liegt und in Zukunft weiter steigen wird. Betreutes Wohnen Ein weiteres Projekt ist der nahezu abgeschlossene Umbau der alten Schule. Hier entsteht eine Einrichtung für betreutes Wohnen von 24 Personen mit dem Neubau eines Begegnungskaffees und fünf Tagesbetreuungsplätzen für Demenzkranke. Dauerhaft laufende Projekte: Neben diesen neuen zukunftsorientierten Projekten, so berichtete Toni Christ, gibt es weitere schon realisierte oder laufende Projekte wie: Eine eigene Grundschule, die auch von Kindern aus den Nachbargemeinden besucht wird. Einen Kindergarten und Kinderhort, um damit den gesetzliche Anspruch auf einen Kindergarten- und Hortplatz zu gewährleisten. 1000,-€ Begrüßungsgeld für jedes neugeborene Baby. Zur Vitalisierung der Gemeinde gibt es einen Zuschuss von 10.000,- € beim Kauf und Renovierung eines alten Hauses und 5 Jahre lang einen Zinszuschuss von 1000,- € jährlich. Der Betrieb eines ganztägigen Rufbussystems zusammen mit den umliegenden Gemeinden. Die finanzielle Unterstützung des regen Vereinslebens in der Gemeinde Eine Bücherei mit moderner Ausstattung und neuen Medien Abgeschlossene Projekte: Die Renovierung der katholischen Kirche auf Kosten der Gemeinde Die Erneuerung der Straßen durch die Gemeinde ohne Extrakosten für die Anlieger. Unterstützung von Nachbargemeinden: Der Ausbau des Internet auf 50.000 kBits/s gemeinsam mit Nachbarkommunen, finanziert durch Mastershausen, wenn Nachbargemeinden das Geld dafür nicht hatten. Die Unterstützung der Nachbargemeinde Burg zur Rettung der Burgruine Balduinseck vor dem Verfall. Die Mitfinanzierung einer Hängebrücke mit 20.000.- € in einer Nachbargemeinde zum Ausbau des Wanderwegenetzes.
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Zu diesem Thema hatte die Lokale Agenda 21, am Freitag den 13. September, in das Bürgerhaus „Taunus“ (West) eingeladen
Zu Beginn begrüßte Reiner Herda unseren Gastreferenten, Herrn Toni Christ und die sehr zahlreich erschienenen Gäste. Toni Christ ist Bürgermeister von Kastellaun – Mastershausen (Hunsrück) und war unserer Einladung gefolgt, um über die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in seiner Gemeinde zu berichten. In einem detaillierten und trotzdem lockeren DIA-Vortrag berichtete Herr Christ zu Beginn von seinen positiven, sowie auch negativen Erfahrungen der letzten 10 Jahre in der Verbandsgemeinde Kastellaun. Auf die zahlreichen Zwischenfragen ging er immer wieder sehr sachlich ein und erläuterte im zweiten Teil seines Vortrages die unterschiedlichen Ansätze seiner lokalen Energiewende in Mastershausen. Zu seinen Themen gehörten die Förderung zum Energiesparen, PV-Anlagen, Windkraftanlagen, Biogasanlagen, das öffentliche Nahwärmenetz zur Wärmeversorgung fast aller Wohnhäuser. Im dritten und letzten Teil seines Berichtes erstaunte Herr Christ die ZuhörerInnen mit der Aufzählung zahlreichen Leistungen, die, die Kommune durch die Umsetzung der lokalen Energiewende für seine Bürger umsetzen konnten. (Die detaillierte Auflistung findet sich am Ende diese Berichts) Nach über 1 Stunde beendete Herr Christ seinen Vortrag und es wurden nochmals zahlreiche Fragen gestellt, aus deren sich weitere Gespräche entwickelten. Zum Schluss blieb Reiner Herda wegen der fortgeschrittenen Zeit nichts anderes übrig, als die intensiven Gespräche und Nachfragen zu beenden. Er bedankte sich noch einmal recht herzlich bei Toni Christ, für sein Kommen und für seinen sehr informativen Beitrag. Alle Besucher würdigten dies mit einem lang anhaltenden Applaus.
Nicht zuletzt wegen des regen Interesses an der Thematik und der großen Bedeutung für Taunusstein wird diese Informationsreihe zur Energiewende fortgesetzt.